Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Stade

FKT 2024: Was Radfahrenden wichtig ist – und wie Niedersachsen abschneidet

Was zählt wirklich für gutes Radfahren? Eine Zusatzbefragung im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 zeigt: Sicherheit, Akzeptanz und Hindernisfreiheit sind den Radfahrenden in Niedersachsen besonders wichtig – und oft schlecht bewertet.

Was macht gutes Fahrradklima wirklich aus? Die Antworten der Teilnehmenden am ADFC-Fahrradklima-Test 2024 liefern klare Hinweise: Für Radfahrende in Niedersachsen zählen vor allem gesellschaftliche Akzeptanz, Sicherheitsgefühl und Hindernisfreiheit. Doch gerade in diesen zentralen Bereichen fällt die Bewertung oft kritisch aus. Das zeigt: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit besteht noch eine deutliche Lücke.

Was ist besonders wichtig?
In Niedersachsen haben die Teilnehmenden diesen drei Aspekten die höchste Priorität (jeweils 0,91 von 1 möglichen Punkten auf der Prioritätsskala) beigemessen:

  1. Akzeptanz von Radfahrenden als gleichwertige Verkehrsteilnehmende
  2. Sicherheitsgefühl beim Radfahren
  3. Hindernisfreiheit der Radinfrastruktur

Wie wurde bewertet?
Trotz hoher Bedeutung wurden alle drei Top-Themen überwiegend negativ beurteilt. Besonders das subjektive Sicherheitsgefühl bleibt ein Sorgenpunkt:

  • 62 % der Teilnehmenden in Niedersachsen bewerten es als schlecht oder sehr schlecht.
  • Das liegt zwar 8 Prozentpunkte besser als 2022 (damals: 70 % negativ), aber weit entfernt von einer positiven Gesamtwahrnehmung.

Was schneidet am besten ab in Niedersachsen?

  1. Erreichbarkeit der Stadtzentren (Note 2,4, deutlich besser als der Bundesschnitt von 2,8)
  2. Geöffnete Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung (Note 2,5)
  3. Altersübergreifendes Radfahren (Note 2,8, ebenfalls über dem Bundesschnitt)

Was schneidet am schlechtesten ab?

  1. Breite der Radwege (Note 4,7)
  2. Zustand der Oberflächen (Note 4,6)
  3. Führung an Baustellen (Note 4,6)
  4. Kontrolle von Falschparkern (Note 4,6)

Wie steht Niedersachsen im Bundesvergleich da?
Besser bewertet als der Bund:

  • Erreichbarkeit der Zentren (+0,4)
  • Zügiges Radfahren (+0,4)
  • Altersübergreifendes Radfahren (+0,3)
  • Miteinander im Verkehr (Zusatzbefragung, +0,3)

Schlechter bewertet als der Bund:

  • Angebot öffentlicher Fahrräder (–0,4 unter dem Bundesschnitt)

Fazit:
Radfahrende wissen sehr genau, was für gutes Fahrradklima wichtig ist – doch die Umsetzung hinkt hinterher. Wenn Niedersachsen beim Radverkehr wirklich aufholen will, müssen genau jene Aspekte, die den Menschen am wichtigsten sind, systematisch verbessert werden: mehr Sicherheit, bessere Infrastruktur, gesellschaftliche Akzeptanz.

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